Was für ein verpasstes Bild!
Gestern habe ich neben dem Bahnhofseingang alte Männer gesehen, die mit russischer Volks- und Militärmusik ihren Zubrot verdienen. Es waren Profimusiker der alten Schule. Das war nicht zu überhören. Meine Beine haben sich von alleine langsamer bewegt, als ich an ihnen vorbei gegangen bin. Und als ich den Metroeingang mit dem Bahnhofseingang verwechselt habe und die Treppe hoch gestiegen bin an der die Musiker gesessen haben, hat sich mir eine unvergessliche Szene präsentiert. Eine waschechte minikleine zerbrechliche russische Oma mit dem echten russischen Tuch auf dem Kopf hat sich langsam zu der Musik gedreht. Sie konnte nicht einmal mehr sicher laufen, aber das hat sie noch geschafft. So ein Bild bekommt man nur ein Mal im Leben zu sehen. Ich hätte heulen können, dass ich zu dämlich gewesen bin meine Kamera rauszuholen und ein kleines Video aufzunehmen.
Statt dessen bekommt ihr den Wellensittich Karluscha zu sehen, der auf Russisch Gedichte rezitiert und dem ich versuche verzweifelt Deutsch beizubringen. Er hört aufmerksam zu, weigert sich aber noch hartnäckig die Sprache zu lernen. Vielleicht lebt in ihm die Seele von Mark Twain weiter. Wer weiß...
PS: Danke für das Interesse. Ich habe mich so sehr damit abgefunden, dass niemand etwas schreibt, dass mir die Kommentare total entgangen sind. Ich nehme an, dass Stefan erst was schreibt, wenn ich den Nobelpreis für Literatur gewonnen habe :-)
piep piep piiiiep (das ist eine Aufforderung an den Vogel, sich nicht länger der Schönheit der deutschen Sprache zu verschließen)!!!
AntwortenLöschenSo, liebe Vika, jetzt hab ich auch mal einen Kommentar verfasst, wie von dir erfleht.
Nobelpreis 2010 ist ja leider schon vergeben - aber ich werde dich für 2011 vorschlagen:-) Dafür musst du aber auch regelmäßig was Literarisches "produzieren". Als Inspirationshilfe empfehle ich echt russisches "Wässerchen".
Grüße aus dem nahen Osten in den etwas weiter entfernten von
Stefanowitsch
Lieber Stefan, das Wässerchen brauche ich im Moment sehr! Aber nicht als literarische Produktionsankurbelung, sondern, um mich zu betäuben. Ich kämpfe letzte Wochen vergebens mit der ekelhaften Gattung – dem Russischen Floh. Ja, ich habe mich nicht verschrieben. Die Viecher besuchen mich regelmässig und können sich scheinbar nicht satt trinken am leckeren, biologisch wertvollen, stressfreiem deutschem Blut! Im Haus gib es halt Tiere. Und obwohl ich in der Eigenregie und mit der professionellen Hilfe ungefähr 100 Liter Gift in meinem Zimmer versprüht habe, überleben ein Paar immer wieder oder es kommen Neue zu Besuch. Da reicht eine Flasche Wodka nicht!!!
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