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Es werden Posts vom Oktober 5, 2009 angezeigt.

Eine lange Geschichte / Teil 1

Am zweiten Freitag in St. Petersburg wurde meine Bankkarte am Geldautomaten eingezogen. Zum Glück geschah es in einem Vier-Sterne Hotel, in dem ich das Geld abgehoben hatte. Normalerweise bleibe ich in solchen Situationen ganz ruhig. Dieses Mal hat es mich aber richtig erwischt. Ich hatte nur noch 50 Euro. Meine Visa-Karte war unbrauchbar, weil mir meine Bank aus Versehen das falsche Datum eingraviert hatte. Kurz gesagt: Ich war in Russland, ich hatte kein Geld und am Mittwoch ging mein Zug nach Moskau. Dem jungen Mädchen an der Hotelrezeption ist nichts Besseres eingefallen, als mir die Telefonnummer der Bank in die Hand zu drücken und mich in ein Hinterzimmer zu setzen, wo ich telefonieren durfte. Ob sie das mit Ausländern, die kein Russisch können, auch so machen? Wahrscheinlich müssen sie es gar nicht. Die Gäste in diesem Hotel können keine Geldprobleme haben. Ansonsten schaffte das Mädchen gerade mal den Satz »ich weiß nicht, was ich machen kann« und, als ich vor Wut fast explodie

Kleinigkeit zum Glücklichsein

In St. Petersburg stelle ich fest, dass der Aufladegerät von meinem neuen Fotoapparat fehlt. Extra für die Reise gekauft ist die Kamera jetzt unbrauchbar. Also verbringe ich den halben Tag damit, zum Mediamarkt und wieder zurück zu fahren. Alles umsonst. Zwei DIN A4 Seiten mit Hundert Telefonnummern von Geschäften, die so was haben könnten sind ebenfalls nutzlos. Nirgendwo in dieser Stadt ist das Ding zu bekommen, auch in den spezialisierten Geschäften nicht. Ich bin verzweifelt. Einen teuren Fotoapparat will ich kein zweites Mal kaufen. Meine letzte Hoffnung ist ein riesiger Markt für die Elektrotechnik, irgendwo am Arsch der Welt. Und wirklich jeder verspricht, dass man dort Alles findet. Ich rufe Alexej an und handele mit ihm einen Preis aus. Alexej ist eigentlich ein Dipl. Kaufmann, der notgedrungen vorübergehend als Taxifahrer arbeitet. Eines Tages ist er zur Arbeit gekommen und seine Firma hat sich in Luft aufgelöst. Solche Geschichten bekomme ich hier fast jeden Tag zu hören. We