Was für ein verpasstes Bild!
Gestern habe ich neben dem Bahnhofseingang alte Männer gesehen, die mit russischer Volks- und Militärmusik ihren Zubrot verdienen. Es waren Profimusiker der alten Schule. Das war nicht zu überhören. Meine Beine haben sich von alleine langsamer bewegt, als ich an ihnen vorbei gegangen bin. Und als ich den Metroeingang mit dem Bahnhofseingang verwechselt habe und die Treppe hoch gestiegen bin an der die Musiker gesessen haben, hat sich mir eine unvergessliche Szene präsentiert. Eine waschechte minikleine zerbrechliche russische Oma mit dem echten russischen Tuch auf dem Kopf hat sich langsam zu der Musik gedreht. Sie konnte nicht einmal mehr sicher laufen, aber das hat sie noch geschafft. So ein Bild bekommt man nur ein Mal im Leben zu sehen. Ich hätte heulen können, dass ich zu dämlich gewesen bin meine Kamera rauszuholen und ein kleines Video aufzunehmen. Statt dessen bekommt ihr den Wellensittich Karluscha zu sehen, der auf Russisch Gedichte rezitiert und dem ich versuche verzweifelt