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Es werden Posts vom August, 2010 angezeigt.

Diplomatie-undiplomatisch

Diplomatie kann bei Verhandlungen oder im Einzelhandel sehr gute Dienste leisten. Keine Frage. Doch in den meisten Fällen ist ihr Gebrauch mit einem Schnörkel gleichzusetzen. Einem Schnörkel, der an einem klar gegliederten Gegenstand angebracht ist und daher überflüssig und sogar störend wirkt. Er kann unter Umständen den Blick auf die Tatsachen verdecken und damit den Menschen in die Irre führen. Man weiß vor lauter Diplomatie nicht mehr, um was es eigentlich geht, wo man steht und mit welchen Konsequenzen man im Ernstfall zu rechnen hat. Nun gib es sicherlich unterschiedlichste Schattierungen dieser Kunst, die sich sowohl von Volk zu Volk, als auch von Mensch zu Mensch unterscheiden. Was die Diplomatie angeht, so befindet sich Russland noch in der Wiege, höchstens in der Krabbelgruppe. Und obwohl ich die oft anzutreffende Unfreundlichkeit und die forsche Art, der sich im Dienstleistungsbereich verirrten Russen hasse, wünsche ich mir insgeheim, dass dieses Volk NIE die Perfektio

Eine lange Geschichte / Teil 2

Das Gebäude der Bank «Rossija« ist beeindruckend. Es steht in einem schönen kommunistisch geprägten Teil von St. Petersburg, in der Nähe von »Smolnij« Neben dem Gebäude kommt man sich klein und unwichtig vor, aber der gelbe Stein lässt es recht freundlich und zugänglich erscheinen. Umso schockierender ist der Kontrast, wenn man es geschafft hat, mit beiden Händen die schwere Tür aufzumachen und in das Innere zu gelangen. Würde man sich tief unter der Erde befinden, gäbe es wenig Unterschied. An Tageslicht kann ich mich nicht erinnern, dafür an die schwarz verkleideten Wände mit darauf laufenden Zahlen in rot. Von der Schwelle aus stolpert man fast in die Hände eines hochgradig bewaffneten Mannes mit einer nervösen Stimme, die zu seinem Gesicht sehr gut passt. Noch nervöser ist er geworden, als ich zwei Sekunden gebraucht habe, um auf seine Frage, was ich hier wolle, eine zusammenhängende Antwort zu geben. Ich dachte mir, noch zwei Augenblicke und … Deutschland hat mich zum letzten